> Zurück

Fasnachtsbericht 2015

Pascal Müller 22.03.2015

Kranke Fasnacht

Die Fasnacht ist aus der Ferne betrachtet schon eine nicht so ganz gesunde Sache. Ein halbes Jahr Proben und Arbeit für 6 Tage Präsentation? Jeder nichtfasnächtler Schüttelt hier schon mal sein schönes, ungeschminktes Haupt. Und doch packte die Räbis das Fasnachtsvirus auch dieses Jahr. Einige holten sich in der Nacht auf den Schmutzigen Donnerstag eine Überdosis und kurierten dies spontan mit einem Bicco-Schlaf (tüüf & gsund) hinter der Brauibühne. Frisch erholt galt es nun den Virus ins deutsche Nachbar-land zu tragen. Eine Dauerbe-rieselung mit dem treffenden Song „Sie esch en Flamme“ und genügend warme Getränke sorgten für das nötige Klima, um den Wurm sicher zu transportieren. 

Einmal angekommen verbreiteten die Räbis den Fasnachtserreger in seiner ganzen Blüte. Die Nebenwirkungen wurden dabei zähneknirschend in Kauf genommen. Die Orientierung im Raum liess im Fieber zu wünschen übrig. So verschwand gemeinerweise des Öfteren mal der Boden unter den Füssen und Barhöckern und die Hotelzimmer von vermeintlichen Guggengspänlis entpuppten sich nach extensivem Klopfen als das des nun ziemlich angesäuerten deutschen Nachbarn.

 

Nachdem die Düsseldorfer Bevölkerung mittels anstrengenden Bandwurmumzügen aus dem „Hellau“ ins „Grüezi“ transferiert wurden, brauchten die Räbis erstmals einen Kurort namens Hochdorf. Der klassische Umzug und der phänomenale Auftritt in der Braui liess die Fasnachtswürmer nochmals so stark aufkochen, dass sie sich nun für ein paar Monate zurückziehen und ungeduldig darauf warten, erneut auszubrechen.